Mittwoch, 14. Juli 2010

SPD torpediert Energiewende: Knopek kritisiert SPD-Landtagsabgeordneten Schminke

Der Göttinger Bundestagsabgeordnete und Umweltpolitiker Dr. Lutz Knopek ruft zu mehr Unaufgeregtheit und mehr Sachlichkeit bei der Diskussion um den Bau der Hochspannungsleitung Wahle-Mecklar auf, die auch durch den Landkreis Göttingen führen soll. Gleichzeitig kritisiert der Liberale das Vorgehen des SPD-Landtagsabgeordneten Ronald Schminke. Dieser hatte die Bevölkerung in der Region Münden zum aktiven Widerstand gegen die Trasse aufgerufen:

„Wenn Herr Schminke, dessen Partei ja bekanntlich sowohl die Atomenergie als auch neue, saubere Kohlekraftwerke ablehnt, nun auch den dringend erforderlichen Ausbau unseres Stromnetzes für den Transport von Strom aus Erneuerbaren Energien blockiert, sabotiert er damit die Energiewende. Schminke schlägt damit die Tür für einen nachhaltigen Klimaschutz dauerhaft zu“, zeigt sich Knopek verwundert.

Knopek ist der Auffassung, dass mit dem gegenwärtigen Verfahren der Firma Transpower ein Weg gewählt wurde, die Entscheidungsfindung zum Trassenverlauf öffentlich nachvollziehbar zu machen. „Transpower hat auf seiner Infoveranstaltung am 07. Juni erklärt, nach welchen Kriterien die Verlaufsalternativen bewertet wurden und warum man sich südlich von Göttingen für die Planungsvariante A entschieden hat“, so Knopek.

Bei der neuen 380kv-Leitung werde ein möglichst starker Rückbau alter Leitungen betrieben, bestehende Trassen genutzt und auf die Belange der Umwelt geachtet. Auch die Abstände zu Wohngebieten gemäß des Gesetzes zum Ausbau von Energieleitungen (EnLAG) würden in der Region Münden ausnahmslos eingehalten. Die Forderung nach aufwendiger Erdverkabelung sei damit nicht unbedingt naheliegend.

Bei der Bewertung des Trassenverlaufes südlich von Göttingen gelte es nicht nur die Belange Südniedersachsens im Blick zu behalten, sondern alle Vor- und Nachteile der neuen 380-kV-Leitung, die auch Nordhessen durchlaufen wird, abzuwägen.

„Wenn Schminke zum Widerstand gegen die vom Betreiber favorisierte Variante A aufruft, ist dies ein Votum für die Variante B. In Niedersachsen könnten so zwar drei Landschaftsschutzgebiete weniger gequert werden, jedoch um den Preis, dass im hessischen Teil der Trasse bei sechs Gebieten der Abstand zu Wohnbebauungen unterschritten und drei Vogelschutz- sowie drei FFH-Gebiete gequert würden. In der Gesamtbetrachtung der Planungsalternativen wäre dies ein hoher Preis, den Schminke da fordert. Die Position des SPD-Vertreters geht damit zu Lasten der Interesen von Anwohnern, Umwelt und Natur. Selbst der Betreiber favorisiert aus den genannten Gründen Planungsvariante A, obwohl diese für ihn deutlich teurer als Variante B werden wird“, meint der liberale Umweltpolitiker.

Es gelte, die beste Lösung für die Region Göttingen und Nordhessen zu finden. Knopek ruft jedoch alle Bürger der betroffenen Gebiete auf, sich bei Infoveranstaltungen, im Internet (http://www.entera-online3.de/055_wahle_mecklar/index_pre.php) oder direkt bei Transpower zu informieren und dort ihre begründeten Einwände vorzutragen. Viele Bedenken könnten so rasch aus der Welt geräumt werden.

Nach Ansicht des FDP-Politikers gelte es, sich auch die Vorteile der neuen Leitung zu vergegenwärtigen:
„Das bisherige Leitungssystem ist nicht in der Lage, die großen Stromzuwächse aus der On- und Offshore-Gewinnung aus den Küstenbereichen in unsere Region zu transportieren. Wer den Strom nutzen möchte, muss auch den Bau von entsprechenden Leitungen in Kauf nehmen. Das eine geht nicht ohne das andere“, so Knopek abschließend.

Bisher gibt es keine Kommentare.

Kommentieren

Ihr Kommentar