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Gesundheitspolitik

Volkskrankheit Krebs

In Deutschland leben rund fünf Millionen Menschen, die an Krebs erkrankt sind. In diesem Jahr werden zusätzlich ungefähr 450.000 Menschen die Diagnose Krebs gestellt bekommen. Die Welt-Gesundheitsorganisation (WHO) erwartet, dass Krebs schon bald die Herz-Kreislauf-Erkrankungen als Todesursache Nummer 1 ablösen wird. Krebs ist demnach eine Volkskrankheit, auf die unser Gesundheitssystem adäquat vorbereitet sein muss.

In den letzten Jahren hat es enorme Fortschritte in der Krebsbehandlung gegeben. Allerdings gibt es eine kaum überschaubare Fülle unterschiedlicher Krebserkrankungen, welche – je nachdem wie weit die Erkrankung fortgeschritten ist – ganz unterschiedliche Therapieansätze erfordern. Damit unvermeidbare Nebenwirkungen und die Erfolgsaussicht der jeweiligen Behandlung in einem angemessenen Verhältnis zueinander stehen, bedarf es individueller, maßgeschneiderter Therapiekonzepte. Viele Indikationen sind jedoch sehr klein, manchmal erkranken an ihnen nur wenige hundert oder tausend Patienten pro Jahr. Die Entwicklung und Vermarktung von wirksamen Arzneimitteln für diese Erkrankungen ist trotzdem sehr aufwendig und teuer. Nur wenn es optimale Rahmenbedingungen und wirtschaftliche Anreize für Unternehmen gibt, sich in diesem Bereich zu engagieren, kann gewährleistet werden, dass alle Patienten die ihnen zustehende lebensverlängernde und schmerzmindernde Behandlung bekommen können.

Parlamentarische Gruppe “Leben und Krebs”

Um den Krebspatienten in der gesundheitspolitischen Debatte stärker in den Vordergrund zu rücken, hat Lutz Knopek 2009 die Parlamentarische Gruppe “Leben und Krebs” initiiert.

Das Ziel der interfraktionellen und interdisziplinären Gruppe ist es, den Krebspatienten, seine Mündigkeit und seine Kompetenzen in der aktuellen gesundheitlichen Debatte in den Vordergrund zu rücken und sich über den gesellschafspoltischen Umgang mit Krebs auszutauschen. Denn ein Leben nach Krebs und ein Leben mit Krebs ist heute keine Seltenheit mehr.

Die zur Verfügung stehenden Therapien sind inzwischen wesentlich wirksamer und dabei viel besser verträglich als noch vor einigen Jahren. Einige Indikationsgebiete können inzwischen schon fast als chronische Erkrankungen behandelt werden, ja sogar eine nachhaltige Heilung ist bei vielen Krebsarten schon längst möglich. Diese Perspektiven sind jedoch in weiten Teilen der Bevölkerung so nicht bekannt – Krebs ist ein Thema, welches noch immer gerne verdrängt wird und große Ängste auslöst.

Unsere Gruppe möchte sich durch Gespräche mit Krebsärzten, mit Vertretern aus dem Pflege- und Palliativbereich, aber insbesondere auch mit Selbsthilfegruppen und Patientenorganisationen einen Überblick über den Umgang mit der Krankheit Krebs und den damit verbundenen Ängsten beim Patienten, in Familien- und Freundeskreisen und in der Gesellschaft allgemein verschaffen. Die primären Fragen, mit denen sich der Gesundheitsausschuss befasst, sollen hier gezielt ausgeblendet werden. Darüber hinaus versteht sich die Gruppe als parlamentarischer Ansprechpartner für die medizinischen Fachgesellschaften, Pharmaunternehmen und Selbsthilfegruppen der Patienten. Die administrative Betreuung erfolgt über das Büro von Herrn Dr. Knopek.

Mitglieder

Mitglieder der Gruppe sind Abgeordnete aller Fraktionen. Die Deutsche Krebsgesellschaft ist ein enger Partner, der uns um stets über aktuelle Themen und Entwicklungen im Bereich Krebs informiert und uns bei den Treffen zur Seite steht.

Aktuell sind 19 Abgeordnete Mitglied in der Gruppe. Vorsitzender ist Herr Dr. Knopek. Zur stellvertretenden Vorsitzenden der Fraktion Die Linke wurde Frau Dr. Martina Bunge ernannt. Die Ernennung weiterer stellvertretenden Vorsitzenden der anderen Fraktionen steht noch aus. Ständige Gäste der Gruppe sind Herr Dr. Johannes Bruns und Herr Thomas Hegemann von der Deutschen Krebsgesellschaft.