Donnerstag, 13. September 2012

Kauch/Knopek: Homosexualität in der Bundesliga: Das letzte Tabu muss fallen!

Zur Veröffentlichung des anonymen Interviews mit einem homosexuellen Bundesligaprofi durch das Jugendmagazin Fluter erklären der Koordinator für die Schwulen- und Lesbenpolitik der FDP-Bundestagsfraktion Michael Kauch und der Obmann im Sportausschuss des Deutschen Bundestages Lutz Knopek:

“Veröffentlichungen wie die Biographie des homosexuellen ehemaligen Fußballers Marcus Urban oder das aktuelle Interview mit einem homosexuellen Bundesligaprofi sind wichtige Schritte zu einer Situation, die wir uns alle wünschen: Ein Klima, in dem ein Bekenntnis zur eigenen sexuellen Orientierung nicht mehr als Bedrohung für Karriere und Privatleben von Fußballspielern gilt.

Gleichzeitig zeigt die aktuelle Veröffentlichung, wie viel Angst schwule Fußballprofis, die im Scheinwerferlicht der Öffentlichkeit stehen, noch immer vor einem offenen Bekenntnis zu ihrer Homosexualität haben. Trainer, Betreuer, Spieler und Fans müssen sich die Frage gefallen lassen, warum sich gerade Fußballprofis mit einem Coming-Out so schwer tun. Es muss Schluss sein mit den überholten Vorurteilen, dass nur heterosexuelle Männer Kampfgeist und Durchsetzungsvermögen zeigen könnten und der Fußballplatz daher kein Ort für Homosexuelle sei.

Es macht Mut, dass allen voran aus den Fanszenen immer wieder Aktivitäten kommen, um Vorurteile und Diskriminierung zu benennen und abzubauen. Initiativen der Fanprojekte, schwul-lesbische Fanclubs und Netzwerke wie FARE – „Football Against Racism in Europe“, „Aktion Libero“ oder „Fußballfans gegen Homophobie“ tragen Werte wie Toleranz und Weltoffenheit in die Kurven und helfen beim Abbau überkommener Rollenbilder. Das gilt insbesondere deshalb, weil es in deutschen Stadien immer noch vereinzelt homophobe Gesänge und Spruchbänder gibt.

Wir brauchen dringend stärkere Netzwerke gegen Diskriminierung im Fußball. Der DFB hat hier unter Theo Zwanziger deutliche Akzente gesetzt. Wir sind froher Hoffnung, dass diese klare Positionierung des Deutschen Fußballbundes unter Wolfgang Niersbach fortgesetzt wird, damit das Tabu Homosexualität im Fußball endlich fällt.”

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