Mittwoch, 13. April 2011

KAUCH/KNOPEK: Homophobie im Sport nicht hinnehmen

BERLIN. Zur heutigen öffentlichen Anhörung des Sportausschusses zum Thema „Homosexualität im Sport“ erklären der Berichterstatter für die Schwulen- und Lesbenpolitik Michael KAUCH und der Obmann im Sportausschuss der FDP-Bundestagsfraktion Lutz KNOPEK:

Homosexualität im Sport ist noch immer ein Tabu in unserer Gesellschaft. Insbesondere im Fußball hat sich bislang kein aktiver Profisportler in Deutschland getraut, sich öffentlich zu seiner Homosexualität zu bekennen. Die in den letzten Jahren gewachsene Toleranz unserer Gesellschaft gegenüber Homosexualität muss nun endlich auch Einzug in den Sport halten. Es ist nicht länger hinnehmbar, dass Sportler ihre sexuelle Identität verbergen aus Angst, keinen Profivertrag mehr zu erhalten oder von den Tribünen aus beschimpft zu werden.

Wie schon beim Thema Rassismus erfolgreich praktiziert, muss der Homophobie in den Stadien und auf den Sportplätzen unserer Republik entschlossen entgegengetreten werden. Hier sieht die FDPBundestagsfraktion insbesondere die Bundesligavereine mit ihren Fanprojekten in der Pflicht. Erst wenn mehr Offenheit und Toleranz in die Fankurven Einzug halten, werden sich mehr Sportler trauen, offen zu ihrer sexuellen Orientierung zu stehen.

Bereits bestehende Initiativen seitens des DFB, des DOSB, der Vereine und Fanprojekte begrüßt die FDP-Bundestagsfraktion ausdrücklich. Wir Liberale appellieren an die Verbände, in Zukunft verstärkt mit geeigneten Coaching-Angeboten aktiv auf die Vereine zuzugehen. Eine Sensibilisierung für dieses nach wie vor schwierige Thema kann sicherlich nur unmittelbar „vor Ort“ erreicht werden. Gerade im Amateursport ist die Zivilcourage von Sportlern, Betreuern und Zuschauern gefragt, Homophobie nicht unwidersprochen hinzunehmen. Gute Beispiele dafür sind schwule und lesbische Sportvereine, die mit ihren Mannschaften bereits an Turnieren teilnehmen.

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